Herkunft & Entstehung von Raja Yoga

Beim Raja Yoga geht es um die eigene innere Entwicklung bis zur Herrschaft über den eigenen Geist. Ein reflektives Mindest ist die Grundvoraussetzung für diesen Yoga Stil. Das Wort Raja stammt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie Herrscher oder König. Geprägt wurde der Stil durch den Yoga Meister Patanjali. Patanjali wird auch als „Vater des Yoga“ bezeichnet und entwickelte das Yogasutra, welches die Grundlage aller Yogaleheren darstellt. Tätig war er während vom 2.-4. Jahrhundert nach Christus. Genauer stammt der Begriff Raja Yoga aus dem Yogasutra, aus einem Auszug Hatha Pradipika. Dort wurde der Begriff Raja verwendet, um ihn vom körperlichen Hatha Yoga abzugrenzen. Raja Yoga zielt mehr auf die spirituell, geistigen Weg ab. Patanjali’s Sutra umfasst im Gegenteil zum 8 gliedeigen Pfad im Raja Yoga nur 4 Kapitel. Diese lauten:

Samadhi Pada – die Theorie des Yoga
Sadhana Pada – die spezifischen Yoga Praktiken
Vibuthi Pada – Dharna (Konzentraion), Dhyana (Meditation) und Samadhi (innerer Frieden)
Kaivalaya Pada – die endgültige Befreiung

Ashtanga Marga – der 8 gliedrige Pfad

Wer nach geistiger Herrschaft sucht, muss zunächst Herr über die eigene, innere Unruhe werden. Die Hautverursacher dieser Unruhe sind die sogenannten Kleshas – Leidenschaften, die den Geist trüben. Darunter fallen Avidya – falsches Wissen, Amita – übertriebener Egoismus, Raga – Übertriebenes Festhalten an Vorlieben, Dvesha – Übertriebene Abneigung und Abhinivesha – Diffuse Angst, wie etwa vor dem Tod. Die Kleshas lassen sich zwar nicht vollständig überwinden, aber der achtgliedrige Pfad, Ashtanga Marga, kann mit seinen Methoden Einfluss auf die Kleshas haben. Die 8 Glieder, die zur Ruhe des Geistes und zu seiner Entwicklung beitragen sind:

1. Yamas – Einklang mit der Umwelt
Yama bedeutet das wir im Einklang mit der Umwelt handeln. Unter diesen Begriff fallen Satya – die Wahrhaftigkeit, wobei es darum geht in jeder Situation authentisch zu bleiben. Asteya, was bedeutet nicht zu stehlen und anderes Eigentum es zu respektieren. Brahmacharya, Maß zu halten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sich also nicht von Leidenschaft oder Gefühlen in eine falsche Richtung drängen zu lassen und Aparigraha, dem Konzept der Anspruchslosigkeit, ohne zu horten und darüber nachzudenken, was man im Leben wirklich braucht.

2. Nyamas – Umgang mit sich selbst
In diesem Glied geht es darum, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und wie man gerne Leben möchte. Darunter fallen Shaucha, die Reinheit des Körpers und die tägliche Hygiene. Auch die Umgebung und die Wahl der Kleidung gehören hier rein. Santosha, die Zufriedenheit auf körperlicher, intellektueller und materieller Ebene. Tapas, die Selbstdisziplin, welche sowohl das Durchhaltevermögen schult, aber auch das Verlangen zügelt. Svadhyaya, das Verhalten sich durch Schriften weiterzubilden und auf sein Leben zu übertragen. Und zuletzt Ishvara Pranidhana, das Vertrauen in eine Höhere Kraft, in die Gnade Gottes, um damit das Loslassen zu üben.

3. Asanas – Körperübungen
Natürlich gehört zu dem Verständnis im Yoga auch die körperliche Übung. Die körperlichen Übungen sind der Mittelpunkt der Raja Yoga Praxis und vereinen Stabilität mit Leichtigkeit. Der Yogi geht dabei bis an seine Grenzen und empfindet stets Freude bei jeder Asana. Dadurch erhöht sich die Lebensenergie und durch Vinyasa auch die innere Zufriedenheit.

4. Pranayama – Atemtechniken
Neben der körperlichen Arbeit sind die Atemübungen eine wichtige Praxis, um die Energie zu lenken. Der Körper lernt nicht nur sich auszudehnen, sondern auch sich zu reguliere. Der Geist wird durch die richtige Atmung beruhigt und die Energien können frei und gelöst fließen.

5. Pratyahara – Umgang mit den Sinnen
Wir sind oftmals geprägt von Reizüberflutungen und Ablenkungen in unserem Leben. Durch das Glied der Beherrschung der Sinne, Pratyahara gelingt es uns die Sinnestüren zu schließen, um die Innenschau zu erlernen. Achtsamkeit und Konzentration sind die Errungenschaften der Übung.

6. Dharna – Konzentration
Dharna ist die Fähigkeit seine Konzentration so zu fokussieren, dass alles um einen herum unwichtig wird. Auch geht es darum seine Konzentration auf eine Frage, eine Überlegung oder einen Gegenstand auszurichten und bei diesem Punkt so lange wie möglich zu bleiben.

7. Dhyana – Meditation
Hier lernt der Yogi die Meditation und die Gedanken im Kopf ziehen zu lassen. Diese Übungen sollen die Ruhe und den Fokus trainieren. Die weltlichen Dinge können hinter einem gelassen werden und man kann sich vollständig frei machen von Gedanken und Anhaftungen.

8. Samadhi – Innerer Frieden
Am Ende des Ashtanga Margas erwartet einen das Ziel des inneren Friedens. Man verschmilzt quasi mit allem was ist und empfindet sein Ego als aufgelöst. Die Folge dieser Auflösung sind innerer Frieden und innere Glückseligkeit.

Das Ziel ist die Erleuchtung

Kundalini Yoga ist ideal für Anfänger. Wer schon etwas Vorwissen mit sich bringt, ist im Vorteil. Häufig beginnt man mit der Atmung. Der Feueratem bei dem man mit der rechten Hand das rechte Nasenloch zuhält und links einatmet, dann die Luft anhält um das linke Nasenloch zuzuhalten und rechts auszuatmen, ist eine gute Anfangspraxis. Der Bauchnabel wird dabei herangezogen und losgelassen. Eigentlich geht der Feueratem in einer hohen Frequenz von statten, so dass möglichst viel Sauerstoff in den Körper gepumpt wird. Erst dann beginnt man mit den Asanas. Zuletzt begibt man sich in Shavasana und dann in die Meditation und lässt die Yogastunde entspannt ausklingen. Zu der Meditation kann man die Worte Sat und Nam summen. Oder einfach mit Om in die tiefe Meditation gehen.

Kundalini ist eine wunderbare Methode sich selbst zu finden und dabei den Körper & Geist ganzheitlich zu schulen. Es geht um den Moment und das Jetzt und nicht darum etwas erreichen zu wollen. Die Achtung vor dem Körper und vor allem was ist stehen im Vordergrund dieses heilvollen Stils. Aus diesen Grundlagen bildet sich aus ihm, mit erweiterter Praxis, Weisheit, Einheit und Demut. Die Erweckung der Kundalini Energie ist zwar wunderbar, aber das eigentliche Ziel ist es sich mit allem verbunden zu fühlen was ist und in seine Kraft zu kommen.

Raja Yoga hilft besonders bei

Raja Yoga ist eine Form des Yoga, die sich auf mentale Kontrolle und Meditation konzentriert.

  • Stressabbau
  • Angststörungen
  • Depression
  • Schlafstörungen
  • Emotionale Belastungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Spirituelle Entwicklung
  • Selbstreflexion und Bewusstseinserweiterung
  • Förderung der Lebensfreude
  • Gewichtsmanagement
  • Stärkung des Immunsystems
  • Hormonelles Ungleichgewicht
  • Chronische Schmerzen
  • Erhöhung der körperlichen Ausdauer
  • Verbesserung der Atmung
  • Gesundheitsförderung auf energetischer Ebene
  • Entwicklung von Achtsamkeit
  • Förderung der Selbstliebe
  • Körper-Mind-Balance
  • Selbstheilungskräfte aktivieren

Es ist wichtig zu beachten, dass Raja Yoga als unterstützende Praxis betrachtet wird und nicht als Ersatz für professionelle medizinische oder psychotherapeutische Beratung. Personen mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen sollten sich an qualifizierte Gesundheitsdienstleister wenden.

Video zu Raja Yoga