Was ist Hypnose?

Bei Hypnose denkt man oft an spektakuläre Bühnenshows, in denen die Versuchspersonen außer Kontrolle Dinge machen, die ihnen befohlen werden. Hypnose im medizinischen Sinne hat damit nichts zu tun. Das Wort Hypnos kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Schlaf“. In der Hypnose Therapie geht es darum den Patienten in einen künstlich erzeugten Schlafzustand zu bringen und damit Zugang zu seinem Unterbewusstsein zu bekommen. Als hypnotisches Verfahren wird auch die hypnotische Trance, also der tief entspannte Wachzustand bezeichnet. In diesem Wachzustand fokussiert man sich mit erhöhter Aufmerksamkeit auf die inneren Bilder und Vorgänge, die im entspannten Zustand zu Tage treten. Das Gehirn wird in den sogenannten Alpha Zustand versetzt. Der Patient kann sowohl von außen als auch durch sich selbst geleitet werden.

Geschichte der Hypnose

Die Wissenschaft der Hypnose ist bereits seit dem Altertum bekannt. 1770 experimentierte der deutsche Arzt Franz Anton Messner mit Magneten. Er legte die Magnete auf seine Patienten um die Wirkungskräfte auf den Körper zu testen. Diesen Vorgang nennt man „Mesmerisieren“. Im Englischen bedeutet „to mesmerize“ auch hypnotisieren. Der Gesellschaftstheoretiker und Philosoph Friedrich Engels kritisierte den Mesmerismus, obwohl er einen Jungen erfolgreich mit Magneten in Hypnose versetzte. Damals galt die gallsche Schädelkarte, als das Grundwerk der Medizin und man glaubte an die Wirkung von Magnetenauflegen auf bestimmte Gehirnareale, um Veränderungen im Bewusstsein auszulösen.

Der Mesmerismus wurde im 19. Jahrhundert konzeptionell zum Hypnotismus umgewandelt. Man entfernte sich vom magnetischen Animalismus hin zu einer hirnphysiologischen Wissenschaft. Jean Martin Charcot war einer der führenden Wissenschaftler im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Sein Schüler, Sigmund Freud, entwickelte aus seiner Methode die freie Assoziation. Im deutschen Sprachgebiet im 20. Jahrhundert, entwickelten Oskar Vogt, Johannes Heinrich Schulz und Klaus Thomas die Hypnose weiter und das daraus hervorgehende autogene Training. In Amerika gelten Milton H. Erickson und Dave Elian als die Vorreiter der Hypnose und in England John Hartland. Sein Buch „Dictionary of Medical and Dental Hypnosis“ zählt heute zu den Standardwerken für britische Hypnoseärzte. Aus der Hypnose entwickelten sich unter anderem Methoden wie das neurolinguastische Programmieren oder auch die Silva Methode.

Wie funktioniert Hypnose?

Die hypnotische Tranceinduktion kann direkt und indirekt eingeleitet werden. Man spricht dabei von einem autoritären, paternalen also direkten oder einem indirekten permissiven, maternalen Verfahren. Die Tranceinduktion ist eine Form der Teifenentspannung, wobei eine Person bei der anderen Versucht Trance Phänomene hervorzurufen. Der Hypnosearzt oder Therapeut sorgt dafür, dass das Bewusstsein der zu behandelnden Person nach und nach ausgeschaltet wird. Schrittweise versucht man die Aufmerksamkeit von der Außenwelt abzulenken und das Unbewusstsein zum Vorschein zu bringen. Dabei sind Suggestionen von Sicherheit und Geborgenheit hilfreich. Ebenso versucht man durch Monotonie und Wiederholungen den Zustand weitere zu vertiefen. Wichtig ist dabei das der Proband sich so stark entspannt, dass er in die Alpha Phase eintritt, um dann Bilder oder Vorgänge zu bekommen. Durch zusammengesetzte Suggestionen, wie „Wenn Sie sitzen, können Sie in eine Trance eintreten“ wird der Prozess unterstützt.

Direktere Methoden sind beispielsweise das Anstarren eines Objektes, um die Augenmuskeln zu ermüden und die Aufmerksamkeit durch Fokussierung auf das Innere zu richten. Der Einsatz von Komplementärfarben hilft dabei die Augen zu fixieren. Akustisch kann man das Ganze mit der Augen-Zähl-Methode unterstützen. Der Hypnotiseur zählt dabei von 100 rückwärts. Es gibt auch eine sehr schnelle Methode, die man Blitzinduktion nennt. Dabei wird die Trance innerhalb weniger Sekunden induziert. Diese Blitzinduktion wird überwiegend im Showbereich eingesetzt. Die Show Hypnosen haben aber nichts mit einer therapeutischen Hypnose zu tun. Sie zielen lediglich darauf ab, das Publikum zu unterhalten.

Hypnose Arten

Ablationshypnose
Es handelt sich hierbei um eine Selbsthypnose ohne Therapeut. Meistens mit einer CD eingeleitet

Analytische Hypnose
Der Therapeut leitet den Patienten in die Trance und spricht mit ihm. Dabei wird auf die jeweilige Situation des Patienten eingegangen. Diese Methode wird auch zudeckendes Verfahren genannt.

Aufdeckende Hypnose
Das Problem wird durch Hypnose erkannt und die Bearbeitung erfolgt durch das Bearbeiten von negativen Emotionen.

Blitzhypnose
Dies ist eine schnelle Methode die Probanden in Trance zu versetzen. Wird aber ausschließlich für Show Zwecke benutzt.

Fantasiereise
Mittels einer CD oder einer geführten Mediation gleitet man sanft in die Trance ab.

Klinische Hypnose
Die Hypnose wird auch Hypnosetherapie oder Hypnotherapie genannt. Sie ist teil der Psychotherapie und gibt dem Patienten, sowie dem Therapeuten Zugang zum Unterbewusstsein.

Leerhypnose
Diese Hypnose wird eingesetzt ohne einen therapeutischen Effekt. Sie dient lediglich zur heilsamen Entspannung und wird oft zu Lehrzwecken angewendet.

Selbsthypnose
Selbsthypnose ist das Selbe wie autogenes Training. Dabei werden die körperlichen, vegetativen Funktionen so umgeschaltet, dass sich ein Ruhezustand einstellt.

Tiefenhypnose
Der Trancezustand dieser Hypnose wird absichtlich noch weiter vertieft, um gerade bei Phobien entgegenwirken zu können. Posthypnotische Suggestionen sind dabei möglich.

Zudeckende Hypnose
Dabei handelt es sich um die analytische Hypnose. Gedanken und Gefühle werden sozusagen zugedeckt und die Symptome zum Einschlafen gebracht.

Anwendungsgebiete

Die Hypnosetherapie ist eine wunderbare und vielseitige Methode, um viele Symptome und Themen zu bearbeiten und zu transformieren. Darunter fallen Ängste, Antriebsprobleme, Depressionen, psychosomatische Erkrankungen, Traumas, Konzentrationschwierigkeiten, mangelndes Selbstbewusstsein, neurotische Störungen, Panikattacken, Phobien, Stress, Trauer und Wut. Eine Hypnosesietzung bewirkt wahre Wunder, sofern der Hypnosearzt sein Metier gut beherrscht.

Hypnose hilft besonders bei

Hypnose wird von einigen als unterstützende Methode bei verschiedenen Beschwerden betrachtet.

  • Angststörungen
  • Depression
  • Schlafstörungen
  • Stressbewältigung
  • Raucherentwöhnung
  • Gewichtsmanagement
  • Phobien (z. B. Flugangst)
  • Chronische Schmerzen
  • Migräne und Kopfschmerzen
  • Essstörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Suchtverhalten
  • Prüfungsangst
  • Selbstwertprobleme
  • Angewandte Selbsthypnose
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Verbesserung der Konzentration
  • Emotionale Belastungen
  • Hautprobleme (z. B. Ekzeme)
  • Arbeit mit Traumata

Es ist wichtig zu betonen, dass Hypnose als unterstützende Methode betrachtet wird und nicht als Ersatz für professionelle medizinische oder psychotherapeutische Beratung. Personen mit ernsthaften psychischen oder gesundheitlichen Problemen sollten sich an qualifizierte Gesundheitsdienstleister wenden.

Videos über die Hypnose

Bücher und Quellen

Bücher über Hypnose

Hypnosetherapie. Eine Einführung in ein fast unbekanntes Heilverfahren
Die hohe Schule der Hypnose
Du kannst schaffen, was du willst: Die Kunst der Selbsthypnose

 

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