Was ist autogene Psychotherapie?
Die autogene Psychotherapie gehört zu den tiefenpsychologischen Verfahren und ist wissenschaftlich fundiert. Der Begriff autogen heisst wörtlich übersetzt „aus sich heraus entstehend“. Bei der autogenen Psychotherapie geht es um das autogene, also das Training des Selbst. Dabei werden die seelischen, als auch die körperlichen Selbstheilungskräfte gestärkt. Durch das autogene Training lernt man sich selbst zu regulieren und zu entspannen. Stressbedingte Angststörungen und Ängste allgemein kann man mit dieser Therapie in den Griff bekommen. Das autogene Training dient genauso zur Prävention.
Inhalt des Artikels
Was ist autogene Psychotherapie?
Geschichte der autogenen Psychotherapie
Durchführung des autogenen Trainings
Die autogene Psychotherapie hilft besonders bei
Videos
Bücher und Quellen
Geschichte der autogenen Psychotherapie
Das autogene Training allgemein wurde von dem deutschen Arzt Johannes H. Schultz 1932 entwickelt. Im Altertum, also in der indischen Yogalehre oder der japanischen Zen-Meditation stecken bereits viele Grundlagen des autogenen Trainings. Aber die geistigen Grundlagen kommen aus dem buddhistischen Satipatthana. Hierbei handelt es sich um die Entwicklung und Etablierung von Achtsamkeit. Genauer geht es um die Befreiung des Geistes. Schultz entwickelte ein Training, dass unabhängig von Kultur und Umfeld funktioniert. Vor seinem ersten Werk „Autogene Organübungen“ war er lange in der Breslauer Hypnose-Ambulanz tätig. 1932 veröffentlichte er das erste Buch „autogenes Training“. Das Training wurde über die kommenden Jahrzehnte weiterentwickelt und so auch Teil der psychotherapeutischen Verfahren.
Durchführung des autogenen Trainings
Es ist unwesentlich ob man das Training im Liegen oder Sitzen durchführt. Wichtig dabei ist, die Konzentration zu behalten. Das Training fängt mit den sogenannten Schwereübungen an. Das funktioniert indem man sich vorstellt, wie jedes Körperteil schwer wird. Mit der Wärmeübung schafft man es sich jedes Körperteil warm und angenehm vorzustellen, dies dient der Entspannung. Die Atemübung senkt die Herzfrequenz. Man beginnt deutlich flacher und langsamer zu atmen. Man kann sich auf das Sonnengeflecht in der Mitte des Körpers konzentrieren, um auch hier seine Organe zu entspannen. Und schließlich stellt man sich den Kopf als schwer und kühl vor, so dass man auch hier vollkommene Ruhe findet. Man spricht bei diesen Übungen von der Grundstufe der autogenen Psychotherapie. Diese dient der Drosselung des Informationsflusses und der Verlangsamung des Zentralnervensystems.
Die Mittelstufe beschäftigt sich damit alle Gedanken, Gefühle und Bilder aus der Gelassenheit heraus zu beobachten und ziehen zu lassen. Angst und Stress bekommen so keine Energie mehr und werden durch die äußere Beobachtung objektiver wahrnehmbar. Der dritte Baustein ist die Oberstufe. Hier bearbeitet man mit Hilfe von Bildern, neuen Gedanken und Gefühlen die traumatischen Konflikte und Gefühle. Dabei werden ungesehen Anteile der Persönlichkeit entdeckt und können anschließend therapiert werden.
Das Training nimmt etwa 5-10 Minuten in Anspruch und sollte regelmäßig durchgeführt werden, damit es zu einer Verbesserung des Zustandes kommt. Eine Empfehlung wäre hier 1-2 mal am Tag. Man kann das Training zu Hause machen und sich während der Therapiesitzungen immer wieder Zuspruch oder Inspiration holen. Das autogene Training hilft nachgewiesen bei Schlafstörungen, Ängsten, Phobien, psychosomatischen Erkrankungen, Depressionen und allen Suchtformen. Die autogenen Sitzungen gehören zu den psychotherapeutischen Methoden und werden deshalb auch nach den allgemein gültigen Sätzen abgerechnet. Wenn man mit seinem Stress und seinen Ängsten umgehen lernen möchte, dann hilft diese Form der Therapie deutlich weiter.
Autogene Psychotherapie hilft besonders bei
Die Autogene Psychotherapie ist eine Entspannungstechnik, die darauf abzielt, durch Selbstbeeinflussung körperliche und psychische Entspannung zu fördern.
- Stressabbau
- Angststörungen
- Depression
- Schlafstörungen
- Migräne und Kopfschmerzen
- Chronische Schmerzen
- Bluthochdruck
- Psychosomatische Beschwerden
- Gewichtsmanagement
- Konzentrationsprobleme
- Burnout-Syndrom
- Reizdarmsyndrom
- Atemprobleme
- Nervosität
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Prüfungsangst
- Hautprobleme (z.B., Neurodermitis)
- Muskelverspannungen
- Immunschwäche
- Emotionale Belastungen
Es ist wichtig zu beachten, dass die Autogene Psychotherapie als unterstützende Methode betrachtet wird und nicht als Ersatz für professionelle medizinische oder psychotherapeutische Beratung. Personen mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen sollten sich an qualifizierte Gesundheitsdienstleister wenden.
Videos über die autogene Psychotherapie
Bücher und Quellen
Bücher über autogene Psychtherapie
Autogenes Training: Durch Selbsthypnose und Autosuggestion Stress abbauen
Autogenes Training Das Original-Übungsbuch
AUTOGENES TRAINING * Nachhaltige Entspannung und gesunder Schlaf
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