Was ist Gesprächspsychotherapie?

Die Gesprächspsychotherapie hat ihre Wurzeln Mitte des letzten Jahrhunderts und begründet ihre Methode auf dem humanistischen Menschenbild von Carl R. Rogers. In der Gesprächspsychotherapie steht die Beziehung zwischen dem Patienten und dem Therapeuten im Mittelpunkt. Der Therapeut versucht den Heilungsprozess zu steuern und gezielt auf die Konflikte des Patienten einzugehen. Ziel der Therapie ist es es dem Patienten die nötigen Mittel und Werkzeuge an die Hand zu geben mit denen er schließlich selbst die Fähigkeit zur Selbstverwirklichung und Selbstexploration entwickelt. Er kann so seine Probleme und Konflikte selbst lösen. Bei der personenzentrierten Gesprächspsychotherapie wählt der Patient den Inhalt des Gesprächs aus und der Therapeut unterstützt ihn mit Lösungsansätzen. Doch im Unterschied zu einem Ratschlag oder einem vorgegebenen Lösungsweg, geht der Therapeut auf den Patienten so ein, dass er ihn in die richtige Richtung lenkt, um den Lösungsweg selbst für sich zu finden. Das hängt damit zusammen, dass der Patient am besten selbst weiss, was für ihn richtig ist. Eine positive Wertschätzung und Achtung ist dabei von beiden Seiten erforderlich.

Geschichte der Gesprächspsychotherapie

Die Entwicklung der GPT ist direkt mit Carl R. Rogers verbunden, der als Hauptvertreter der humanistischen Psychologie gilt. Die Gesprächspsychotherapie hiess in ihren Anfängen noch „nicht-direktlive Psychotherapie“ und entwickelte sich über die klientenzentrierte Psychotherapie zu dem was sie heute ist. Rogers war als klinischer Psychologe tätig, bevor er als Professor an drei amerikanischen Universitäten lehrte. Durch die Professur konnte er tiefer im Bereich der Psychotherapie forschen. Zu Anfang machte er Versuche mit einer personenzentrierten Haltung, die im direkten Zusammenhang mit konstruktiven Persönlichkeitsveränderungen steht. Sowohl John Deweys als auch Otto Ranks Erkenntnisse im Bereich der Psychotherapie beeinflussten Rogers in seiner Arbeit. In Deutschland entwickelte Reinhard Tausch das Konzept Rogers im Westen Deutschlands weiter, vor Allem mit seinen Büchern über die Gesprächstherapie. Johannes Helm und Inge Frohburg entwickelten das Konzept ebenfalls auf Seiten der ehemaligen DDR weiter. Ihr Ansatz ging mehr in die Aus- und Weiterbildungsrichtung neuer Therapeuten. Die Gesprächspsychotherapie ist heute ein Sammelbegriff und schließt Methoden aus der Gestaltpsychotherapie als auch Körper- und Kreativtherapie mit ein. Generell ist die GPT ein klientenzentriertes Konzept mit personenzentriertem Ansatz. International wird auch von „person-centered“ oder „experimental therapies“ und neuerdings auch von „humanistic-experimental therapies“ gesprochen.

Elemente der Gesprächspsychotherapie

Die Wissenschaft der Psychotherapie beinhaltet immer beide Seiten der Medaille, einmal die Grundannahmen der Natur des Menschen, als auch das wirkungsvolle Eingehen auf den Patienten. Dabei ist es wichtig drei Grundhaltungen in der Beziehung zum Patienten aufrecht zu erhalten.

Bedingungslose Wertschätzung
Es gilt eine respektvolle, aber auch bedingungslose Wertschätzung gegenüber dem Patienten und seinem Umfeld. Unter anderem gehört dazu auch das vorbehaltlose, vorurteilsfreie Annehmen des Patienten und seiner Konflikte.

Empathie
Ein einfühlsames Verstehen der Welt des Patienten ist genauso wichtig, wie die damit verbundene Kommunikation. Grundformen der Empathie sind das Wiederholen der Worte des Patienten, Konkretisierung des Gesagten und Empathie für das Erleben und Fühlen des Patienten.

Kongruenz
Kongruenz ist die Übereinstimmung, also der wahrhaftige und der echte Bezug zum Patienten. Ein offenes Wahrnehmen steht dabei im Vordergrund. Der Therapeut zeigt echte Gefühle und bringt dem Patienten seine voll Ehrlichkeit entgegen. Dies schafft einen authentischen Austausch beider Seiten und der Patient hat eine sichere Basis sich zu öffnen.

Ziele der Gesprächspsychotherapie

Die Ziele der GPT liegen klar auf der Hand. Es geht um die persönliche Weiterentwicklung beider Seiten, die Förderung des Wunsches nach Selbstentfaltung und Selbstentwicklung des Patienten, darum ein gewisses Selbstverständnis beim Patienten zu schulen, ihm die Kontrolle über sein Leben und damit über die Konflikte und Lösungen beizubringen, also die Selbstbestimmung und das positive Selbstkonzept zu stärken.

Die Gesprächspsychotherapie hilft besonders bei

Die Gesprächspsychotherapie, auch als klientenzentrierte Therapie oder personenzentrierte Therapie bekannt, kann bei einer Vielzahl von psychischen und emotionalen Beschwerden unterstützend wirken.

  • Depression
  • Angststörungen
  • Stressbewältigung
  • Selbstwertprobleme
  • Beziehungsprobleme
  • Trauer und Verlust
  • Essstörungen (z. B. Anorexie, Bulimie)
  • Identitätsprobleme
  • Krisenintervention
  • Lebensübergänge und Veränderungen
  • Traumaverarbeitung
  • Soziale Ängste und Phobien
  • Emotionale Instabilität
  • Berufliche Belastungen und Stress
  • Suchtverhalten (z. B. Alkohol, Drogen)
  • Familienkonflikte
  • Schlafstörungen
  • Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung
  • Entscheidungsfindung
  • Existenzielle Fragen und Sinnkrisen

Die Gesprächspsychotherapie zeichnet sich durch eine nicht-direktive, unterstützende Herangehensweise aus, bei der der Therapeut einfühlsam zuhört und dem Klienten hilft, seine Gedanken und Gefühle zu erkunden. Es ist wichtig zu beachten, dass Personen mit psychischen Beschwerden sich an qualifizierte Psychotherapeuten wenden sollten, um die beste Therapieoption für ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.

Videos über die Gesprächspsychotherapie

https://www.youtube.com/watch?v=vqUxoZwpXy0w

Bücher und Quellen

Bücher über die Gesprächspsychotherapie

Gesprächspsychotherapie: Verändern durch Verstehen

Gesprächspsychotherapie: Lehrbuch

Lehrbuch der Gesprächspsychotherapie

 

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