Was ist Weisheitstherapie?

Die Weisheitstherapie ist eine verhaltenstherapeutische Technik, die sich mit Patienten beschäftigt, welche verbittert oder gekränkt wurden. Das hört sich anfangs nicht sehr seriös oder schwerwiegend an. Dennoch zielt die Weisheitstherapie besonders darauf ab bei einer posttraumatischen Verbitterungsstörung PTED zu helfen. Diese PTED ist eine Reaktion auf ein negatives Lebensereignis, dass das Vertrauen durch Herabwürdigung oder Ungerechtigkeit im Wesentlichen gestört hat. Wenn diese Störung nicht gleich behandelt wird, dann kann sie sich sogar bis zu einem suizidalen Verhalten ausprägen. Man geht davon aus das 2-3% der Bevölkerung unter dieser Störung leidet. Verbitterung ist eine natürliche Reaktion, die sich gegen sich selbst richtet. Denn als reaktive Antwort auf negative Situationen haben PTED Patienten immer entweder die Selbstzerstörung oder den finalen Angriff im Sinn. Denkweise, Meinung und Wertvorstellung ändern sich unmittelbar nach einer traumatischen Verbitterungserfahrung. Auch können diese Erfahrungen von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Weisheitstherapie stellt eine mögliche Methode der erfolgreichen Behandlung zur Verfügung.

Geschichte und Entstehung der Weisheitstherapie

Der Begriff der Weisheitstherapie erst seit etwa 12 Jahren bekannt und wird durch die Arbeit der Psychiaters Michael Linden und Barbara Lieberer wesentlich geprägt. Dabei geht es nicht um eine zynische Lebenseinstellung, sondern um einen Zustand der auch als Kränkungsdepression beschrieben werden kann. Michael Linden stieß auf diese Therapiemethode, nachdem er die Patienten weder mit einer Depressionstherapie noch mit anderen Methoden erfolgreich behandeln konnte. Die Betroffenen sehen sich oftmals nicht als Opfer und können sich darum nicht selbst helfen, sondern gehen eher in den Angriff über. Das macht eine Therapie auch oft schwierig, denn der Therapeut ist genauso im Feindbild, wie die Person, die das Dilemma ausgelöst hat. Die Therapie hilft Herr der Lage seiner Emotionen zu werden und schwierige Lebenssituationen zu meistern.

Ziel der Weisheitstherapie

Die Weisheitstherapie ist darauf ausgerichtet die Fähigkeit zur Empathie, aber auch zur emotionalen Selbstkontrolle zu trainieren. Es geht um das Aushalten von Unsicherheiten und die Erkenntnis, dass die Welt keine ständige Bedrohung darstellt. In der Therapie wird ein Perspektivwechsel angestrebt, der unter anderem in Rollenspielen erfolgt. Darauf können die Situationen nochmal neu durchdacht und aufgestellt werden. Der erweiterte Blickwinkel lässt den Patienten „weiser“ werden und gibt ihm gleichzeitig mehrere Möglichkeiten mit an die Hand mit einer schwierigen Situation umzugehen.

Was lernt man in der Weisheitstherapie?

  1. Selbst Distanz: die Fähigkeit, eigene Ansichten, Gefühle mit Abstand wahrzunehmen
  2. Perspektivwechsel: die Betrachtung der Situation aus dem Blickwinkel, einer anderen Person.
  3. Empathie: die Fähigkeit, sich in andere Menschen rein zu Versetzen
  4. Humor und emotionale Ausgeglichenheit
  5. Akzeptanz der Emotionen
  6. Werterelativismus: persönliche Werte werden nicht zu allgemein genommen
  7. Kontextualismus: Ergebnisse im Zusammenhang mit der Situation betrachten
  8. Toleranz des Ungewissen
  9. Nachhaltigkeit: die Fähigkeit, vorausschauend zu denken

Es geht bei der Weisheit Therapie nicht darum, das vorliegende Problem zu lösen, sondern zu lernen, wie man mit der Situation umgeht. Die Weisheit fördert, wie man durch die Krisen geht. Wichtiger Bestandteil der Therapie sind Rollenspiele und fiktive Probleme, in denen man diese Fähigkeiten trainiert. Daraus analysiert man die Gefühlsgedanken und Verhaltensmuster und übt die Stärkung des Selbstbewusstsein, um ein gezieltes Umdenken und eine Steigerung der Aktivität und Wiederaufbau von sozialen Kontakten zu fördern.

Weisheitstherapie hilft besonders bei

Die Weisheitstherapie ist noch ein junger Therapieansatz, der aber schon Früchte trägt und vielen Menschen bereits geholfen hat. Diese waren unter anderem in Form von:

  • Lebenskrisen
  • Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung
  • Existenzielle Krisen
  • Beziehungsschwierigkeiten
  • Depression
  • Angststörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Traumaverarbeitung
  • Identitätsprobleme
  • Selbstwertprobleme
  • Suchtverhalten (z. B. Alkohol- oder Drogenabhängigkeit)
  • Burnout-Syndrom
  • Stressbewältigung
  • Gesundheitsförderung und Prävention
  • Krisenintervention
  • Familienkonflikte
  • Trauer und Verlust
  • Emotionale Instabilität
  • Berufliche Belastungen und Stress
  • Spirituelle Krisen

Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff „Weisheitstherapie“ möglicherweise nicht standardisiert oder allgemein anerkannt ist. Wenn Sie sich auf eine spezifische Therapieform beziehen, wäre es ratsam, dies mit qualifizierten Therapeuten zu besprechen, um mehr Informationen zu erhalten.

Videos über die Weisheitstherapie

Bücher und Quellen

Bücher über die Weisheitstherapie

Weisheitskompetenzen und Weisheitstherapie: Die Bewältigung von Lebensbelastungen und Anpassungsstörungen

Posttraumatische Verbitterungsstörung: Mein Weg raus aus der Verbitterung

Verbitterung und Posttraumatische Verbitterungsstörung (Fortschritte der Psychotherapie)

 

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