Was ist Schröpfen?

Schon seit über 5.000 Jahren ist das Schröpfen ein weltweit beliebtes Behandlungsverfahren. Es zählt zu den klassischen Ausleitungsverfahren. Durch die Ausleitung greift man in krankhafte Lebensvorgänge und gestörte Funktionen des Körpers ein. Durch Reizung der Haut und gewisser Regionen des Körpers wird ein natürliches Ausscheidungsverfahen in Gang gebracht. Dieses sorgt dafür, dass die Giftstoffe und Stauungen abgeleitet, bzw. freigemacht werden. Schädliche Substanzen und Stoffe werden aus dem Körper entfernt.

Geschichte des Schröpfens

Schröpfen wurde bereits 3.300 v. Chr. in Mesopotamien und Ägypten betrieben. In ähnlicher Form gab es das Schröpfen auch in China. Die Grundlagen des Schröpfens gehen auf die Humoralpathologie zurück. Die Humorallehre oder Humoralbiologie ist die Krankheitslehre von den Körpersäften. Die, wenn sie in richtiger Mischung vorkommen, Voraussetzung für die Gesundheit und ein gesundes körperliches Gleichgewicht darstellen. Dieses Ungleichgewicht wird im Sinne der Verminderung der Blutmenge, ähnlich zum Aderlass in der Antike, durch Schröpfen ausgeglichen. In der chinesischen Medizin geht man beim Schröpfen von einer Stagnation des Blutes und damit auch der Lebensenergie Qi aus. Wird die Energie gestaut und dann wieder freigelassen, öffnen sich Blockaden und die schädlichen Energien können ausgeleitet werden.

Die 3 Arten des Schröpfens

Blutiges Schröpfen
Bei dieser Art des Schröpfens werden die Regionen und Hautstellen vorher angeritzt oder gestichelt. Diese geschieht behutsam und sehr leicht mit einem Schröpfschnepper oder einem Hämostilett. Anschließend werden die heißen Schröpfgläser darauf aufgebracht. Durch die Saugwirkung und den Unterdruck füllen sich die Gewebegläser mit Blut. Nachdem sie etwa 1/3 gefüllt sind, nimmt man sie wieder ab. Dies geschieht nach 10-20 Minuten. In der chinesischen Tradition wird diese Methode nur bei Fülle-Zuständen (Yang, Hitze) angewandt.

Trockenes Schröpfen
Das trockene Schröpfen hingegen wird bei Kälte- oder Leerzuständen (Yin) durchgeführt. Das Anritzen der Haut entfällt und die Schöpfgläser werden mit Unterdruck an der Haut angebracht. Auf den Gläsern befindet sich eine Art Saugball, mit dem die Luft herausgezogen und damit der Druck auf der Haut erhöht wird. Die 10-15 minütige Arbeit mit den Gläsern führt zu einer starken Durchblutung des Gewebes und steigert den Stoffwechsel. Anschließend bildet sich ein Hämatom (Bluterguss), welcher nach einigen Tagen von alleine vom Körper abgebaut wird.

Schröpfkopfmassage
Bei dieser Massage wird die Haut am Kopf mit Öl eingerieben und die Gläser im Zuge der Massage angesetzt. Dies führt zur Muskellockerung und zum Lösen der Verspannungen im Gesicht. Sie kann aber auch zur Vorarbeit für weitere naturheilkundliche Verfahren genutzt werden.

Anwendungsgebiete

Besonders hilft das Schröpfen bei Asthma bronchiale, Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck, Bronchitis, Depressive Verstimmungen, Entzündliche Prozesse (akut und chronisch), Gallenerkrankungen, Herzbeschwerden, Hexenschuss, Hormonelle Dysbalancen (Ungleichgewicht), Impotenz, Kopfschmerz, Lebererkrankungen (z. B. Fettleber, funktionelle Leberschwäche), Lungenemphysem (Stauungen im Lungen- und Bronchialbereich), Menstruationsbeschwerden, Migräne, Mittelohrentzündung, Müdigkeit, Muskelverspannungen, Nervenschmerzen, Nierenerkrankungen, Oberbauchbeschwerden, Osteoporoseschmerzen, Rückenschmerzen, Unfruchtbarkeit, Weichteilrheumatismus, Verdauungsstörungen (z. B. Verstopfung) und Wechseljahrsbeschwerden.

Wirkung des Schröpfens

Besonders effektiv ist das Schröpfen bei Gelosen. Gelosen sind tastbare Veränderungen der Unterhaut, die den Blutfluss stören und als kalt, energiearm oder eingesunken beschrieben werden können. Das Schröpfen fördert den erneuten Blutfluss und lockert die Gelosen auf. Heiße Gelosen hingegen hinterlassen einen Fülle-Zustand und sind prall, druckschmerzhaft und haben einen etwa 2cm großen Durchmesser. Das Schröpfen wirkt entlastend und sorgt dafür, dass das Gewebe und die Muskulatur wieder normalisiert werden. Beide Arten von Schröpfen sind anfangs etwas schmerzhaft, sorgen aber für eine deutliche Schmerzlinderung. Außerdem setzt Schröpfen Endorphine frei, die zusammen mit dem Abbau der Prostaglandinen (Hormone zur Schmerzlinderung) für eine deutliche Verbesserung der betroffenen Stellen sorgen. Vor allem lindern sie die Schmerzen dauerhaft.

Nebenwirkungen des Schröpfens

Sollten schon Entzündungen an den entsprechenden Hautarealen vorliegen, dann sollte unbedingt vom Schröpfen Abstand genommen werden, bis die die Stellen vollständig ausgeheilt sind. Auch bei Hautveränderungen, Wundheilungsstörungen, Narben oder Muttermalen ist Vorsicht geboten. Patienten, die Blutverdünnungsmittel nehmen müssen, sollten diese vor einer Schröpfbehandlung nicht mehr nehmen müssen. Schröpfbehandlungen können schmerzhaft sein und es entstehen Blutergüsse. Beim blutigen Schröpfen können Narben zurückbleiben. Das Schröpfen sollte generell immer von einem Profi durchgeführt werden und nie ohne Aufsicht.

Schröpfen hilft besonders bei

Schröpfen ist eine alternative medizinische Technik, bei der durch das Anlegen von Schröpfköpfen ein Vakuum auf der Haut erzeugt wird. Dies kann zu verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen führen, obwohl die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit begrenzt ist.

  • Muskelverspannungen
  • Rückenschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Migräne
  • Arthrose
  • Rheumatische Beschwerden
  • Asthma
  • Husten
  • Verdauungsprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Cellulite
  • Hautprobleme
  • Stress
  • Schlafstörungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Gelenkschmerzen
  • Durchblutungsstörungen
  • Immunschwäche
  • Chronische Erkrankungen
  • Sportverletzungen

Es ist wichtig zu beachten, dass Schröpfen nicht als alleinige Methode zur Behandlung von Gesundheitsproblemen betrachtet werden sollte. Konsultieren Sie immer einen qualifizierten Gesundheitsdienstleister für eine umfassende und genaue Beurteilung Ihrer Gesundheit.

Videos über Schröpfen

Bücher und Quellen

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