Was ist Luzides Träumen?

„Lucis“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Licht. Ein lichter Traum ist ein Traum, an den man sich erinnern kann und in dem man sich bewusst ist, dass man träumt. Dieser sogenannte luzide Traum wird auch Klartraum genannt. Der deutsche Psychologe und Klartraumforscher Paul Tholey hat den Begriff ins Leben gerufen. Tholey ging davon aus, dass jeder die Fähigkeit hat, sich im Traum bewusst zu werden und ihn dadurch zu lenken. Ein Mensch der das vollbringen kann wird auch Oneironaut genannt. „Oneiros“ bedeutet Traum und „Nautes“ bedeutet Seefahrer. Da die Definition des Begriffs nicht einheitlich ist hat die britische Parapsychologin Celia Green es wie folgt ausgedrückt:

„Ein luzider Traum ist ein Traum, in dem sich der Träumende seines Traumes bewusst ist.“

Klarträume sind nicht nur was für Esoteriker und Schamanen, sondern sind eine nachgewiesene Sache.

7 Kriterien für Klarträume

Laut Tholey ist von einem Klartraum die Rede, wenn man mindestens 5 der folgenden Kriterien im Traum erfüllt. Laut Tholey kann man in Sequenzen des Traumes eingreifen, wenn man sich des Träumens bewusst wird. Die Wahrnehmung des Traumes reicht von verschwommen bis hin zu realistischen Wahrnehmungen.

1. Klarheit das man sich in einem Traum befindet
2. Klarheit über die Umstände, also das man vor Figuren abhaut oder sich anfreundet
3. Klarheit des Bewusstseins, dass man sich im Trübungs- oder Dämmerungszustand befindet
4. Klarheit wer man ist und was man sich vorgenommen hat im Traum zu erleben
5. Klarheit was man fühlt, schmeckt oder hört
6. Klarheit über den Sinn des Traumes im Moment
7. Klarheit in Erinnerung an den Traum

Wann finden Klarträume statt?

Luzides Träumen kann vorwiegend in der REM Phase unseres Schlafes geschehen. Wissenschaftlich bewiesen werden konnte die Phase für Klarträume mit der Augenbewegung der Probanden. Die Augen bleiben im Gegensatz zu den anderen Muskeln immer steuerbar. Die meisten Menschen haben nach Auswertung der Wissenschaftler Schredl und Erlacher, 2-4 mal im Jahr einen Klartraum. Manche sogar 2-3 mal im Monat und ganz wenige mehrmals die Woche. Es gibt in der Fachsprache, das sogenannte falsche Erwachen. Der Klarträumer erwacht aus einem Traum im Traum. Er wechselt zum Wachzustand, aber bemerkt, dass er noch träumt. Durch das falsche Erwachen kann es aber auch zu Angstzuständen kommen und damit wacht der Träumende direkt auf. Hat er seine Ängste im Griff, dann kann er seinen Traum an dieser Stelle bewusst steuern.

Nach Goddards Herangehensweise fängt man immer mit etwas Kleinem an. Zum Beispiel mit einer Avocado. Man stellt sich die Avocado in allen Einzelheiten vor. Die grüne Schale, der harte, braune Kern, der leicht rutschig ist, das grüne Fruchtfleisch, welches zäh und sich eher buttrig anfühlt und vielleicht zuletzt der kleine Stil, der sich wunderbar einfach lösen lässt. Hat man sich alle Einzelheiten genauestens vorgestellt, schriebt man auf einen Zettel – Keine Avocado essen. Den Spruch hängt man sich an jede Wand. Mit diesem Spruch geht einem die Avocado nicht aus dem Kopf und man trickst sein Unterbewusstsein etwas aus, denn es kann das Wort „nicht“ nicht speichern. Wird einem an den darauffolgenden Tagen die Avocado angeboten, verneint man und schaut, wie oft sie in das Leben tritt. Wichtig ist die Anzahl der Sichtungen und Möglichkeiten, bei denen man eine Avocado hätte essen können. Ist diese hoch, so stimmt die Frequenz überein und man kann sich größeren Themen widmen.

Luzides Träumen erlernen

Klarträume hervorrufen ist eine Fähigkeit, die jeder Mensch besitzt. Nur wenige haben bewussten Zugang dazu. Man kann die Klarträumerei selbst erlernen. Die sogenannte MILD Methode (Mnemonik Induction of Lucid Dreams) trainiert das Gehirn zu einer Traumerinnerung. Hier sind einige Übungen, die beim Klarträumen helfen.

1. Ein erster Schritt, sich seiner Träume bewusst zu werden, ist ein Traumtagebuch zu führen. Je detaillierter man hier vorgeht, desto besser kann man sich mit der Zeit an seine Träume erinnern. Das Gehirn wird so auf die Träume vorbereitet. Anfangs sind die Erinnerungen noch recht vage, aber mit der Zeit werden sie deutlicher. Wir haben selbst die Erfahrung in einigen Psychotherapie Sessions damit gemacht. Denn in einer Psychotherapie nutzt man diese Methode, um herauszufinden, was das Unterbewusstsein gerade beschäftigt.

2. Der amerikanische Psychologe Stephan LaBerge fand in den 80ern heraus, dass ein Mantra vor dem Einschlafen hilft, sich besser an den letzten Traum zu erinnern. Er rief sich folgenden Satz ins Gedächtnis: „Das nächste Mal wenn ich träume, werde ich mich daran erinnern, dass ich träume.“ Eines seiner bekanntesten Werke ist das Buch „Träume was Du willst – die Kunst des luziden Träumens.“

3. Um das Bewusstsein im Traum zu aktivieren und sich gewahr zu werden, dass man träumt, kann man auch im richtigen Leben üben. Dafür nimmt man am Besten etwas, dass sich in der Realität laut unserer physischen Gesetzte bewegt und im Traum deutlich davon abweichen kann. Im Film Inception gibt es dafür den Kreisel. Hat man den physikalischen Unterschied entdeckt dann ist der Beweis für einen Traum erbracht und der Träumende kann sich bewusst im Traum bewegen.

4. Die Ernährung kann ebenfalls ein Hebel für bessere Schlafphasen sein. Ein wichtiger Botenstoff ist Melatonin. Das Hormon wird aus Seratonin von der Zirbeldrüße produziert. Es bestimmt den Tag-Wach Rhythmus. Dieser Rhythmus ist wichtig um den Melatonin Spiegel auszugleichen. Tess mit Zitronenmelisse oder Passionsblume helfen das zu unterstützen. Auch Brillen mit orangenen Gläsern und Blaulichtfilter helfen dabei besser in den Schlaf zu gleiten. Eine Massage oder ein warmes Bad helfen dem Körper komplett zu entspannen. Am Ende hilft Alles, was der Körper braucht, um möglichst einfach und leicht in den Schlaf über zu gehen. Auf Alkohol und Drogen sollte man jedoch verzichten.

Klartraum Methoden

DILD Methode
Dild steht für Dream Induced Lucid Dream. Der Träumende ist sich im Traum bewusst und kann den Traum selbst steuern. Nicht wundern, wenn man im Traum bewusst wird, dann sind die Traumbegleiter meistens weg.

WILD Methode
Die Wake Initiator Lucid Dream Methode ist für Profis gedacht. Der Träumer wechselt ähnlich einer Meditation vom Wachzustand direkt in den Klartraum. Dafür ist es wichtig seine Einschlafphase genau zu trainieren.

WBTB Methode
Beim Waking Back to Bed muss man sich den Wecker auf etwa 4-5h Schlaf stellen und sagt nach dem Aufwachen immer wieder das Mantra „Ich werde gleich träumen und wissen das ich träume“. Dadurch wird das Traumbewusstsein trainiert und man erhält ein besseres Traumgedächtnis. Australische Forscher haben herausgefunden, dass diese Methode zu den schnellsten Ergebnissen führt.

Fazit

Die positiven Effekte des luziden Träumens reichen weit über die bloße Erfahrung des Traumzustands hinaus. Neben der Fähigkeit, das Bewusstsein zu schulen und die eigene Kreativität zu stärken, bietet das luzide Träumen auch die einzigartige Gelegenheit, auf eine Wissenssuche zu gehen. In einem luziden Traum kann man bewusst auf Informationen zugreifen, die im normalen Wachzustand möglicherweise nicht verfügbar wären. Die Aufhebung der physikalischen Gesetze und die grenzenlose Fantasie ermöglichen es, unkonventionelle Lösungen zu finden und neue Einsichten zu gewinnen. Dadurch eröffnen sich im luziden Traum einzigartige Möglichkeiten für persönliches Wachstum, kreative Entfaltung und spirituelle Erfahrungen.

Videos zum luziden Träumen

Bücher und Quellen

Bücher über das luzide Träumen

Die Macht der Träume: Wie man luzides Träumen erlangt und nutzt

Luzides Träumen: Wie du deine Träume bewusst gestalten und für den Alltag effektiv nutzen kannst | Mit Klartraum-Anleitung

Klarträumen: Träume bewusst steuern – die Kreativität beflügeln – Probleme lösen

 

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Quellen

Brain Effect
Wikipedia

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