Was ist Metta Meditation?

Die Metta-Meditation, auch bekannt als Meditation der liebenden Güte, ist eine tief verwurzelte Praxis aus dem Buddhismus, die darauf abzielt, universelle Liebe, Mitgefühl und Wohlwollen für alle Lebewesen zu kultivieren. Der Begriff „Metta“ stammt aus der alten Pali-Sprache und bedeutet so viel wie Freundlichkeit, Sanftmut oder allumfassende Liebe. Doch anders als die romantische oder freundschaftliche Liebe, die oft mit Bedingungen einhergeht, beschreibt Metta eine bedingungslose, wohlwollende Haltung – vergleichbar mit der reinen, unerschütterlichen Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.

Diese Form der Meditation gehört zu den sogenannten „vier Brahmaviharas“, den „himmlischen Verweilzuständen“ des Geistes, zu denen neben Metta auch Mitgefühl (Karuna), Mitfreude (Mudita) und Gleichmut (Upekkha) zählen. Sie bildet damit einen zentralen Bestandteil der buddhistischen Lehre und Meditationspraxis. Doch Metta ist keine exklusive Praxis für Buddhisten – sie ist offen für jeden, der den Wunsch hat, eine freundlichere, mitfühlendere Geisteshaltung zu entwickeln.

Das Besondere an der Metta-Meditation ist ihre strukturierte Vorgehensweise: Die Praxis beginnt mit der Ausrichtung von liebevoller Güte auf sich selbst. Denn wie könnten wir authentisch Wohlwollen für andere empfinden, wenn wir uns selbst mit Strenge und Kritik begegnen? Anschließend weitet sich der Fokus auf nahestehende Menschen, neutrale Personen und schließlich auf jene, mit denen man Konflikte oder Schwierigkeiten hat. Schritt für Schritt wird so das Gefühl der Liebe und des Mitgefühls über persönliche Grenzen hinaus auf die gesamte Welt ausgeweitet.

Diese Praxis mag anfangs herausfordernd sein – insbesondere, wenn es darum geht, positiven Gefühlen gegenüber schwierigen Menschen Raum zu geben. Doch Studien, wie etwa von der Stanford University, zeigen, dass regelmäßige Metta-Meditation die Fähigkeit stärkt, soziale Verbindungen einzugehen und Emotionen wie Ärger, Wut oder Verbitterung zu reduzieren. Über Monate hinweg entfaltet sie eine transformative Wirkung, die zu mehr innerem Frieden, Selbstmitgefühl und einem erweiterten Verständnis von Mitmenschlichkeit führt.

Metta-Meditation lädt uns ein, unser inneres Gleichgewicht wiederzufinden und dem Gefühl des Mangels, das so oft unser Leben prägt, eine Haltung von Fülle und Verbundenheit entgegenzusetzen. Sie erinnert uns daran, dass die Quelle bedingungsloser Güte nicht außerhalb von uns liegt – sie ist in uns. Alles, was es braucht, ist die Bereitschaft, diese Quelle freizulegen und ihre Wirkung in die Welt zu tragen.

Was bedeutet Metta?

Der Begriff „Metta“ stammt aus der alten Pali-Sprache und lässt sich als „Freundschaft“, „Freundlichkeit“ oder „Allgüte“ übersetzen. Im Kern beschreibt Metta eine Haltung bedingungsloser, wohlwollender Liebe, die allen fühlenden Wesen entgegengebracht wird – unabhängig von deren Handlungen oder Eigenschaften. Dabei geht es weder um romantische noch um rein platonische Liebe, sondern um eine universelle Güte, die frei von egoistischen Erwartungen ist. Metta ist ein wesentlicher Bestandteil der buddhistischen Lehren und gehört zu den vier „unermesslichen Geisteshaltungen“ oder „himmlischen Verweilzuständen“, die im Buddhismus als zentrale ethische Ideale gelten. Neben Metta zählen dazu Mitgefühl (Karuna), Mitfreude (Mudita) und Gleichmut (Upekkha).

Das Konzept von Metta hat seine Wurzeln in den Lehren Siddhartha Gautamas, des historischen Buddhas. Er definierte Metta als eines der 40 klassischen Meditationsobjekte, die im buddhistischen Werk Visuddhi-Magga (Pfad der Reinheit) beschrieben sind. Die Praxis von Metta ist darauf ausgerichtet, einen Zustand unermesslicher Liebe und Verbundenheit mit allen Lebewesen zu erreichen. Dieser Zustand wird als frei von Anhaftung, Urteil oder egozentrischem Handeln verstanden.

Metta betont eine radikale Form von Wohlwollen: Es bedeutet, allen Wesen – Menschen, Tieren und sogar Pflanzen – ohne Vorbehalte das Beste zu wünschen. Dabei spielt es keine Rolle, wie andere sich verhalten oder was sie tun. Die Liebe, die Metta beschreibt, ist universell und allumfassend. In ihrer Praxis verbindet sie sich oft mit anderen Herzenseigenschaften wie Mitgefühl und Mitfreude, die als Ausdrucksformen von Metta gelten.
Auch außerhalb des Buddhismus findet sich die Idee von Metta in verschiedenen spirituellen Traditionen wieder. Im Christentum entspricht sie der Nächstenliebe, während sie in der vedischen Tradition, beispielsweise im Yoga, in Mantras wie „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ (Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich sein) widerhallt.

Durch die regelmäßige Praxis von Metta-Meditation kann ein tiefes Gefühl von innerem Frieden, Akzeptanz und Verbindung entstehen. Gleichzeitig werden destruktive Emotionen wie Ärger oder Verbitterung abgebaut, was langfristig zu einem harmonischeren Umgang mit sich selbst und anderen führt.

Ursprung der Metta Meditation

Die Wurzeln der Metta-Meditation reichen tief in die buddhistische Tradition zurück. Ihre Grundlage findet sich im Metta-Sutta, einer der Lehrreden des historischen Buddha Siddhartha Gautama. In dieser Rede wird Metta, die Haltung der liebenden Güte, mit der bedingungslosen Liebe einer Mutter zu ihrem Kind verglichen – eine Liebe, die völlig frei von Erwartungen oder Bedingungen ist. Buddha forderte seine Zuhörer dazu auf, diese allumfassende Güte nicht nur den ihnen Nahestehenden entgegenzubringen, sondern sie auf alle fühlenden Wesen auszudehnen, unabhängig von deren Wesen, Verhalten oder Herkunft.

Eine systematische Beschreibung der Praxis und Entwicklung von Metta findet sich im Visuddhimagga („Pfad der Reinheit“), einem umfassenden Meditationshandbuch aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. von Buddhaghosa, einem Gelehrten des Theravada-Buddhismus. Dieses Werk beschreibt detailliert die Techniken, mit denen Meditierende die Fähigkeit zur liebenden Güte schrittweise kultivieren können – angefangen bei der Selbstliebe bis hin zur universellen Liebe, die alle Lebewesen umfasst.

Innerhalb des Theravada-Buddhismus zählt Metta zu den „Vier Unermesslichen“ (brahmavihāra), die als ideale geistige Haltungen gelten. Diese umfassen neben Metta (liebende Güte) auch Karuna (Mitgefühl), Mudita (Mitfreude) und Upekkha (Gleichmut). Gemeinsam bilden diese Tugenden ein ethisches und spirituelles Fundament für die buddhistische Lebenspraxis. Darüber hinaus gehört Metta auch zu den „Zehn Transzendenten Tugenden“ (pāramī), Eigenschaften, die ein Mensch entwickeln sollte, um auf dem Pfad der Erleuchtung voranzuschreiten.

Historisch gesehen war die Praxis der Metta-Meditation jedoch nicht ausschließlich auf den Buddhismus beschränkt. Sie spiegelt universelle menschliche Ideale wider, die auch in anderen Traditionen Anerkennung finden. Im Hinduismus etwa wird eine ähnliche Haltung in Mantras wie „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ („Mögen alle Wesen glücklich sein“) ausgedrückt. Im Christentum entspricht sie der Idee der Nächstenliebe. Diese Parallelen zeigen, dass der Gedanke der allumfassenden Güte eine zeitlose Weisheit ist, die über kulturelle und religiöse Grenzen hinausreicht.

Die Metta-Meditation hat also ihren Ursprung im alten Indien, findet sich aber durch ihre universelle Botschaft der Liebe und Güte auch heute in verschiedensten spirituellen und weltlichen Kontexten wieder. Ihre tiefgründige Lehre bleibt ein kraftvoller Weg, Frieden und Verbundenheit in sich selbst und der Welt zu fördern.

Wirkung der Metta Meditation

Die Metta-Meditation entfaltet tiefgreifende Wirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit, da sie Achtsamkeit und Mitgefühl gleichermaßen fördert. Diese Praxis, die auf liebender Güte basiert, ist eine Einladung, sich selbst und anderen mit einer Haltung der Akzeptanz, Freundlichkeit und bedingungslosen Liebe zu begegnen. Ihre Wirkung lässt sich in mehreren zentralen Aspekten beschreiben:

Achtsamkeit durch Metta: Im Hier und Jetzt verwurzelt sein
Die Wiederholung der traditionellen Metta-Sätze („Möge ich glücklich sein“, „Möge ich gesund sein“ usw.) hilft dabei, den Geist auf die Gegenwart zu fokussieren. Diese meditative Konzentration schafft eine achtsame Haltung, die uns bewusst im Hier und Jetzt verankert. Während der Meditation lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf die innere Erfahrung, ohne uns von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen. Diese Achtsamkeit stärkt nicht nur das Bewusstsein für unsere Gedanken und Gefühle, sondern fördert auch eine tiefere Verbindung zu unserem eigenen Selbst.

Selbstmitgefühl: Sich selbst bedingungslos annehmen
Metta-Meditation beginnt oft mit der Entwicklung von Mitgefühl für sich selbst. Diese Praxis unterstützt uns dabei, negative Selbstkritik loszulassen und stattdessen eine Haltung der Selbstfreundlichkeit zu kultivieren. Studien zeigen, dass Menschen, die sich selbst mit Mitgefühl begegnen, weniger Stresshormone ausschütten und sich emotional stabiler fühlen. Das Bindungshormon Oxytocin, das bei liebevollen Gedanken produziert wird, fördert zudem Gefühle von Zufriedenheit und innerer Ruhe. Diese Selbstannahme ermöglicht es uns, Fehler und Schwächen zu akzeptieren, ohne uns selbst dafür zu verurteilen.

Mitgefühl für andere: Verbindung und Wärme in Beziehungen
Indem wir uns durch die Metta-Meditation bewusst darauf ausrichten, allen Wesen – auch denen, mit denen wir Schwierigkeiten haben – Wohlwollen zu wünschen, erweitern wir unser Mitgefühl über persönliche Grenzen hinaus. Dies führt zu einer verstärkten sozialen Verbundenheit und verbessert den Umgang mit anderen. Untersuchungen, wie etwa das Experiment der Stanford University, zeigen, dass selbst kurze Metta-Meditationen zu einer positiveren Haltung gegenüber Fremden führen. Mitgefühl für andere schafft somit nicht nur inneren Frieden, sondern verbessert auch zwischenmenschliche Beziehungen.

Emotionale Resilienz und geistige Klarheit
Die regelmäßige Praxis der Metta-Meditation hilft, negative Emotionen wie Ärger, Groll oder Unsicherheit aufzulösen. Indem wir uns bewusst auf positive Gedanken und Gefühle fokussieren, stärkt diese Technik die emotionale Widerstandskraft. Sie ermöglicht es, schwierigen Situationen mit mehr Gleichmut zu begegnen und belastende Gedankenmuster zu durchbrechen. Langfristig führt dies zu einer inneren Stabilität, die sich auch auf den Umgang mit Stress positiv auswirkt.

Körperliche Gesundheit und erholsamer Schlaf
Neben den psychologischen Vorteilen hat Metta-Meditation auch positive Effekte auf die körperliche Gesundheit. Sie reduziert Stress, verbessert den Schlaf und verringert die Auswirkungen negativer Emotionen auf den Körper. Menschen, die Metta praktizieren, berichten häufig von einem ruhigeren Schlaf und einer gesteigerten Energie. Die bewusste Kultivierung von Wohlwollen beeinflusst sogar das autonome Nervensystem, wodurch körperliche Entspannungsreaktionen gefördert werden.

Spirituelle Transformation: Ein Gefühl universeller Verbundenheit
In der buddhistischen Tradition wird Metta als eine der „Vier Unermesslichen“ betrachtet, die den Geist in Richtung universeller Liebe und Mitgefühl erweitern. Durch die kontinuierliche Praxis entsteht ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit allem Lebendigen, das über individuelle Unterschiede hinausgeht. Diese spirituelle Dimension der Metta-Meditation inspiriert viele Menschen, ein friedvolleres und harmonischeres Leben zu führen.

 

Anleitung einer Metta Meditation

Die Metta-Meditation ist eine Praxis, die hilft, Mitgefühl und Wohlwollen – sowohl für sich selbst als auch für andere – zu entwickeln. Sie besteht traditionell aus fünf Phasen, in denen wir uns auf verschiedene Personengruppen konzentrieren. Nimm dir für jede Phase ausreichend Zeit, besonders wenn du neu in dieser Praxis bist.

Vorbereitung
1 Ruhiger Ort: Finde einen ruhigen, ungestörten Platz, an dem du dich wohlfühlst. Setze dich bequem auf ein Meditationskissen, einen Stuhl oder auf den Boden.
2 Atem zur Sammlung: Schließe deine Augen und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Atme tief ein und aus, bis du dich zentriert und bereit fühlst.

Phase 1: Selbstliebe und Wohlwollen für dich selbst
Beginne damit, dich selbst in den Fokus zu nehmen. Stell dir vor, dass du von einer warmen, freundlichen Energie umhüllt wirst. Wiederhole innerlich positive Sätze wie:
• „Möge ich glücklich sein.“
• „Möge ich gesund sein und frei von Leid.“
• „Möge ich sicher und geborgen sein.“
• „Möge ich mit innerem Frieden und Gelassenheit leben.“
Falls es dir schwerfällt, Mitgefühl für dich selbst zu empfinden, erinnere dich an eine Situation, in der du dich glücklich und geborgen gefühlt hast. Verweile in diesem Gefühl, bis es sich natürlich einstellt.

Phase 2: Wohlwollen für eine nahestehende Person
Bringe jetzt eine Person in deinen Geist, die dir nahe steht und für die du mühelos Zuneigung empfindest, z. B. ein Familienmitglied oder einen engen Freund. Stelle dir vor, wie sie vor dir steht, und richte folgende Sätze an sie:
• „Mögest du glücklich sein.“
• „Mögest du gesund und frei von Leid sein.“
• „Mögest du sicher und geborgen sein.“
• „Mögest du inneren Frieden und Freude finden.“
Spüre die Zuneigung und das Wohlwollen, das du dieser Person entgegenbringst.

Phase 3: Wohlwollen für eine neutrale Person
Denke nun an jemanden, den du kennst, aber zu dem du keine besondere emotionale Bindung hast – z. B. ein Verkäufer, ein Nachbar oder eine Kollegin. Visualisiere diese Person und richte dieselben Wünsche an sie:
• „Mögest du glücklich sein.“
• „Mögest du gesund und frei von Leid sein.“
• „Mögest du sicher und geborgen sein.“
• „Mögest du inneren Frieden und Freude finden.“
Versuche, dich mit dieser Person zu verbinden, indem du dich daran erinnerst, dass sie ebenso wie du nach Glück und Frieden strebt.

Phase 4: Wohlwollen für eine schwierige Person
In dieser Phase richtest du dein Mitgefühl auf jemanden, mit dem du Konflikte hast oder den du nicht magst. Beginne mit einer Person, bei der die Abneigung nicht zu stark ist. Visualisiere sie vor deinem inneren Auge und wiederhole:
• „Mögest du glücklich sein.“
• „Mögest du gesund und frei von Leid sein.“
• „Mögest du sicher und geborgen sein.“
• „Mögest du inneren Frieden und Freude finden.“
Diese Phase kann herausfordernd sein. Begegne deinen Gefühlen mit Achtsamkeit, ohne dich zu zwingen. Mit der Zeit wird es leichter, Mitgefühl auch für schwierige Personen zu entwickeln.

Phase 5: Wohlwollen für alle Lebewesen
Zum Abschluss weite deine liebevolle Güte auf alle Menschen, Tiere und Lebewesen aus. Stell dir vor, wie sich das Gefühl von Mitgefühl wie Wellen über die ganze Welt ausbreitet. Du kannst dabei sagen:
• „Mögen alle Lebewesen glücklich sein.“
• „Mögen alle Lebewesen gesund und frei von Leid sein.“
• „Mögen alle Lebewesen sicher und geborgen sein.“
• „Mögen alle Lebewesen Frieden und Freude erfahren.“
Visualisiere die Erde in einem warmen Licht, das Mitgefühl und Wohlwollen symbolisiert.

Abschluss
1 Kehre langsam in den gegenwärtigen Moment zurück. Spüre deinen Atem, deinen Körper und die Umgebung.
2 Öffne sanft die Augen und lasse die Meditation nachklingen.

Tipps für die Praxis
• Geduld: Es ist normal, dass nicht jede Phase sofort gelingt. Sei geduldig und wiederhole die Praxis regelmäßig.
• Flexibilität: Passe die Sätze so an, dass sie sich natürlich für dich anfühlen.
• Integration im Alltag: Trage das Gefühl von Metta mit dir durch den Tag. In schwierigen Situationen kannst du innerlich einen dieser Sätze wiederholen, um dir und anderen gegenüber wohlwollend zu bleiben.

Wohlwollen entwickeln


Wohlwollen für sich selbst entwickeln

Zu Beginn der Metta-Meditation steht die Arbeit mit sich selbst im Fokus. Es geht darum, Gefühle von Freundlichkeit, Akzeptanz und Liebe für die eigene Person zu stärken. Diese Selbstzuwendung ist essenziell, um eine stabile Grundlage für das Wohlwollen gegenüber anderen zu schaffen. Besonders Einsteigerinnen und Einsteigern fällt es oft leichter, mit einfachen Sätzen zu arbeiten. Beispiele für solche Affirmationen sind:

• „Es möge mir gut gehen.“
• „Ich möge glücklich sein.“
• „Ich mag mich selbst.“
• „Gesund möge ich sein und frei von Ärger.“
• „Zufrieden und entspannt möge ich sein.“

Diese Sätze können individuell angepasst, erweitert oder in eigener Reihenfolge wiederholt werden. Mit der Zeit wird deutlicher spürbar, welche Worte am stärksten auf die eigene Gefühlswelt wirken. Selbst wenn sich das Praktizieren anfangs ungewohnt anfühlt, trägt die kontinuierliche Wiederholung dazu bei, eine liebevolle Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln. Dies ist nicht nur eine Basis für die Meditation, sondern auch ein Akt der Selbstfürsorge, der im Alltag nachwirkt.

 

Wohlwollen gegenüber nahestehenden Personen
In einem nächsten Schritt richtet sich die liebevolle Aufmerksamkeit auf eine Person, die einem besonders nahesteht. Das kann ein Familienmitglied, ein enger Freund oder eine Vertraute sein. Die Verbindung zu dieser Person wird bewusst gemacht, indem man sie sich so detailliert wie möglich vorstellt. Dies kann in Form eines Bildes geschehen oder indem man an gemeinsame Momente denkt. Die folgenden Sätze können innerlich an diese Person gerichtet werden:

• „Es möge dir gut gehen und du mögest gesund sein.“
• „Du mögest glücklich und frei von Ärger und Sorgen sein.“
• „Du mögest entspannt und zufrieden sein.“

Durch diese Praxis verstärken sich positive Gefühle für die Person, und zugleich wächst die eigene Fähigkeit, bedingungsloses Wohlwollen zu empfinden. Es ist hilfreich, sich dabei vorzustellen, wie das Glück und die Gesundheit dieser Person wachsen, während man die Wünsche ausspricht.

 

Wohlwollen für neutrale Personen
Ein besonderer Aspekt der Metta-Meditation ist die Hinwendung zu Menschen, die einem im Alltag begegnen, zu denen man jedoch keine starke emotionale Verbindung hat. Das kann die Verkäuferin im Supermarkt, ein Nachbar oder ein Kollege sein, mit dem man selten spricht. Diese Übung erweitert die Fähigkeit, Freundlichkeit und Liebe unabhängig von Sympathie oder Nähe zu entwickeln. Es hilft, Gemeinsamkeiten zu finden, die uns mit dieser Person verbinden, wie etwa den Wunsch nach Glück und Zufriedenheit.
Gedanken wie diese können helfen:

• „Es möge dir gut gehen.“
• „Du mögest dich entspannen und zufrieden sein.“
• „Mögest du gesund sein.“

Diese Praxis sensibilisiert für das universelle Menschsein und fördert Mitgefühl, selbst für Menschen, die uns im Alltag kaum auffallen. Dadurch wird das Bewusstsein für das soziale Miteinander vertieft.

 

Wohlwollen für schwierige Personen
Die Herausforderung der Metta-Meditation liegt darin, auch Menschen mit Wohlwollen zu begegnen, die man nicht mag oder mit denen Konflikte bestehen. Das Ziel ist, Wut und Ärger loszulassen, indem man die Person aus einem neutraleren Blickwinkel betrachtet. Statt sich auf die negativen Aspekte der Beziehung zu fokussieren, sollte die Person als Mensch mit eigenen Sehnsüchten, Ängsten und Bedürfnissen visualisiert werden.
Mitfühlende Gedanken könnten sein:

• „Mögest du Ruhe und inneren Frieden finden.“
• „Mögest du entspannt und zufrieden sein.“
• „Mögest du gesund und kraftvoll sein.“
• „Möge es dir gut gehen.“

Diese Phase erfordert Geduld und sollte nicht mit Druck verbunden sein. Wenn die negativen Emotionen überwiegen, ist es in Ordnung, die Übung vorerst abzubrechen und später wieder aufzugreifen. Die liebevolle Güte soll sich langsam und natürlich entwickeln, ohne Zwang.

 

Wohlwollen für alle Wesen
Der letzte Schritt der Metta-Meditation weitet die Praxis auf alle Lebewesen aus. Die zuvor entwickelten Gefühle von Güte und Freundlichkeit sollen nun uneingeschränkt auf alle Wesen – Menschen, Tiere, sogar Pflanzen – übertragen werden. Die Gedanken können sich an einzelne Personen oder Gruppen richten, die spontan in den Sinn kommen, oder an die gesamte Menschheit:

• „Möge es allen Wesen gut gehen.“
• „Möge Frieden in der Welt herrschen.“
• „Mögen alle frei von Leid sein.“

Diese universelle Ausdehnung der liebevollen Güte stärkt das Gefühl von Verbundenheit mit allem Leben und fördert ein umfassendes Mitgefühl. Es ist ein Moment, in dem die Grenzen zwischen „Ich“ und „den anderen“ aufgelöst werden und ein tiefes Gefühl von Einheit entsteht.

Fazit

Die Metta-Meditation, auch bekannt als Praxis der liebevollen Güte, ist eine transformative Methode, um Mitgefühl, Wohlwollen und inneren Frieden zu kultivieren. Sie wirkt nicht nur auf das eigene emotionale Gleichgewicht, sondern hat auch das Potenzial, Beziehungen zu vertiefen und das soziale Miteinander zu stärken.

Die Reise beginnt mit der Zuwendung zu sich selbst – eine essenzielle Basis, um positive Gefühle auch für andere entwickeln zu können. Sich selbst mit Freundlichkeit und Akzeptanz zu begegnen, öffnet die Tür zu einer authentischen inneren Harmonie. Von dort aus wird die Praxis schrittweise erweitert: auf nahestehende Menschen, neutrale Personen und schließlich auch auf jene, mit denen Konflikte bestehen. Dies fordert Geduld und Mut, denn es bedeutet, Ärger und Wut loszulassen und stattdessen Verständnis und Mitgefühl zu kultivieren.

Der Höhepunkt der Metta-Meditation liegt in der Ausdehnung der liebevollen Güte auf alle Lebewesen. Diese universelle Perspektive fördert eine tiefe Verbundenheit mit allem Leben und trägt dazu bei, Barrieren zwischen „Ich“ und „den anderen“ aufzulösen.

Die Praxis der Metta-Meditation erfordert Zeit, Hingabe und Selbstreflexion, belohnt jedoch mit einem gesteigerten Gefühl von innerer Ruhe, Empathie und emotionaler Resilienz. Sie ist nicht nur ein Weg zur persönlichen Weiterentwicklung, sondern auch ein Beitrag zu einem friedlicheren und liebevolleren Miteinander – sowohl im eigenen Umfeld als auch in der Welt.

Bücher und Quellen

Bücher über Metta Meditation

Metta Meditation – Buddhas revolutionärer Weg zum Glück. Geborgen im Sein.

Meditation für Anfänger: Meditieren und autogenes Training für maximale Entspannung und Selbstheilung.

Loving-Kindness in Plain English: The Practice of Metta

 

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